Kykladen 2024 – Kea bis Milos – Teil 1

Mitte Mai 2024 starteten wir von Chalkida aus auf eine 6 wöchige Tour durch die Kykladen.

Es ist ein großes Gebiet mit irre vielen Möglichkeiten, sicher könnte man hier mehrere Jahre immer wieder neues entdecken. Wir hatten den Reiseführer schon wochenlang studiert, viele Ziele identifiziert und eine Auswahl für unsere Route getroffen. Wie sich später herausstellen wird – Eberhard Fohrer und der M. Müller Verlag haben einen super guten und wertvollen Reiseführer erstell – sehr zu empfehlen.

Einer unserer imposantesten Ankerplätze in den Kykladen
Klima – Fischerhäuschen auf Milos

Und vorab: es ist ein sehr anspruchsvolles Revier für geübte Segler, immer voller Überraschungen. Dieses Mal war der Meltemi unser ständiger Begleiter.

Schon am 2ten Tag, auf halber Strecke nach Kea war klar: 20 Knoten Wind ist eher wenig – mehr Wind wird unser ständiger Begleiter werden.

Am zweiten Abend wollten wir uns mit kanadisch/finnischen Freunden treffen, an einem schönen Ankerplatz, doch der Meltemi veranlasste uns, in eine besser geschützte Bucht 1 Stunde weiter zu segeln. Wir sollten uns 3 Wochen später wieder treffen.

Auf unserer 2 wöchigen Reise durch die Westkykladen bis nach Milos war schnell klar – 2 Wochen reichen nicht. Wir empfehlen Kea (Karthaia), Kithnos (Arodou Seafood Taverna), Serifos (Blick von Church of Agios Konstantinos), Sifnos (Vathi Beach) und mindestens 3 Tage in Milos. Einige andere schöne Plätze verraten wir nicht :-).

Kéa
Serifos, Blick vom Hafen hoch zur Chora
Sifnos, Kloster
Milos, Blick von der Chora Richtung Westen kurz vor Sonnenuntergang
Milos, Sarakiniko, Tuffstein
Milos, Sonnenuntergang
Milos, Blick hinunter auf Klima und Amphitheater
Milos, Kleftiko, seit 2024 Ankern nur noch eingeschränkt bzw. verboten

Kykladen 2024 – Naxos, Dilos, Mykonos etc. – Teil 2 und 3

Die Kykladen sind ein sehr großes Gebiet und bieten viele sehenswerte Ort, Buchten und Segelerlebnisse. In unserem zweiten Teil des Törnberichts beschränken wir uns auf einige Bilder und wenige Tipps:

Tipp 1: Mykonos meiden. Die Insel ist sehr kommerzialisiert, täglich landen mehrere Kreuzfahrtschiffe, und auf der Westseite sind die Ankermöglichkeiten bescheiden und voll.

Typisch Mykonos, Kreuzfahrer so hoch wie die Insel

Tipp 2: Dilos, ja, aber auf eigenem Bug. Unweit des Eingangs kann geankert werden, jedoch ist dort der Strom stärker als der Wind, und viele Motorboote passieren mit 10m Abstand tagsüber die ankernden Yachten. Gleich morgens oder am späteren Nachmittag lohnt sich ein Besuch auf alle Fälle.

Tipp 3: Abstand zu den Inseln halten. Mit einem Abstand von 2 bis 3 Seemeilen schafft man es meist, nicht ins Lee der Inseln zu kommen. Die Fallwinde und besonderen Windverhältnisse zwischen Mykonos, Naxos und Milos erstaunen einen immer wieder, selbst bei Meltemi gibt es immer wieder Flautenbereiche.

Naxos, Blick über den Hafen, unweit kann geankert werden
Mykonos, Windmühlen beim alten Hafen
Einsame Ankerbuchten Ende Juni
Poseidontempel, Kap Sounio

Skiathos, Skopelos – Sporaden

Ende September 2023 war es dann soweit, das Ziel: die Sporaden. Zusammen mit Barbara und Andi starteten wir in Chalkida, fuhren gegen Mitternacht durch die kurzzeitig geöffnete „Old Bridge“ und motorten bei Flaute durch Golf Richtung Norden.

Gegen morgens 6 Uhr passierten wir Monilia.

Etwa auf der Höhe von Glifa sahen wir unsere erste Robbe, von denen es nur noch wenige in den nördlichen Sporaden gibt.

Gegen Abend erreichten wir Ligaries Beach auf der Nordseite von Skiathos.

Von dort ging es nach Skopelos, Alonisos und danach wieder zum Kukunaries Beach auf der Südseite von Skiathos. Achtung: in der Mitte der Bucht ist hier ein Felsen, der nirgends eingezeichnet ist, auf 7m Tiefe. Leider hatte sich dort unser Anker verhakt und zwang uns bei Sturm dort 2 Tage auf den Taucher zu warten.

Gelbes Wasser mit viel Schwemmmaterial nach den Wolkenbrüchen Nähe Volos.

Schwefelquellen bei Edipsou

Aufgrund des sehr starken Meltemis, wolkenbruchartigen Regenfällen, unseres verhakten Ankers und vieler weiterer spannender Ereignisse werden wir diesen Törn immer als besonders in Erinnerung behalten.

Porto Rafti – Starkwindtraining

Mitte September machten wir Übergabe/Crewwechsel in Porto Rafti, Jochen wollte seine Praxis wieder einmal auffrischen.

Das aus einem gemütlichen Segeln zum Auffrischen der Kenntnisse ein Starkwindtraining werden würde, konnten wir nicht ahnen.

Mit bis zu 47 Knoten wahrer Wind und Wellen mit über 2m Höhe war klar, dass wir in einer sehr windreichen Gegend unterwegs waren. Vom Durchzug einer Front mit Regen und Blitzen bin hin zum Surffeeling / Wellenreiten war alles mit dabei.

Achterlicher Wind, 8 bis 9 Konten Fahrt mit der gerefften Genua 1.

Über 7 Knoten im zweiten Reff – Regen was runterkommt – Blitze in der Nähe…. aber, gute Laune an Bord.

Chalkida von seiner schönsten Seite:

Griechenland vom Meer aus

Ende August 2023 waren wir mit unserer SY AQIBIS zwischen Chalkida und Porto Rafti unterwegs und genossen den griechischen Sommer. Wunderschöner Vollmond, starke Winde, tolle Buchten, leckeres Essen und traumhafte Strände – fast wie im Paradies.

Bei unserem Lieblingsrestaurant in Eretria.

Oben Supermond, unten Tagesabschluss bei 28 Grad Wassertemperatur.

SY AQIBIS – mein neues Zuhause

Vom Kauf bis zum ersten Törn

Nachdem dem Kauf im März 2023 und dem Überarbeiten des Unterwasserschiffs inklusive Installation eines modernen AIRMAR DST810 Transducers war es dann Ende Mai soweit: zurück ins Wasser.

Weitere Infos hier in den nächsten Tagen, Stand 27.07.2023

Yachtkauf – ich habs getan

Beneteau

Lange Jahre träumt man ja davon, selbst mal auf eigenem Kiel reisen zu können. Doch egal mit wem Du sprichst, wo Du Dich informierst, eine eigene Yacht ist immer ein Wagnis. Wie groß ist mein Budget, welche Marke, welcher Typ, welches Revier, wieviel Zeit brauche ich, usw.

Tausend Fragen, tausend Ängste, tausend Einwände. Und dann: Du sitzt wegen Sturm im Hafen auf den Kanaren fest, Du hast schlechte Laune, denn Du wolltest doch segeln. So blätterst Du halt durch die Angebote von Boat24 und denkst Dir plötzlich: die könnte es sein.

Du schreibst eine Mail, bekommst Feedback „ist noch zu haben“ – und dann macht es Klick. Die muss ich haben. Alle Deine Sicherungen brennen durch, die ist es. Jetzt gleich oder nie. Denke keinen Moment über die Mühen und Hürden nach, die vor Dir liegen. Ran ans Ersparte, „all in“.

Und drei Monate später steht sie auf dem Trockenen, sie gehört Dir und nun wird es ernst.

Kanaren Weihnachten 2023

Ein schwierige Woche – mit vielen Überraschungen

Nach der Anreise am 24.12.22 trafen wir uns bei der Yacht, problemlose Anreise, tolles Wetter bei der Ankuft in Las Galletas.

Für 20 Uhr hatte der Skipper ein Restaurant reserviert, fehlte noch die Verproviantierung. Also ab zum Supermarkt. Kleiner Tipp: versucht nicht an Heilig Abend ab 18 Uhr in Las Galletas ein Taxi zu finden. Und: fahrt nicht mit einem Skipper, der das nicht vorher organisiert hat. Was noch so alles schief ging auf diesem Törn könnte ein Lehrbuch füllen, über Skipper und wie sie nicht sein sollten. Ich werde aber weder den Namen des Veranstalters nennen, noch den des Skippers. Aber schlechter habe ich es noch nicht erlebt. Und es ging nicht nur mir so an Bord. Nun aber wieder zu den Details.

Einkaufen an Heilig Abend, hinter uns geht der Rolladen zu. 18:45 Uhr.

Beim Abendessen beschließen wir dem angekündigten schwierigen Wetter in Teneriffa zu entfliehen und statt Richtung La Gomera lieber Richtung Gran Canaria zu starten. Das bedeutet aber früh los, Weihnachten vor Sonnenaufgang ablegen, so kann Urlaub auch losgehen.

Auslaufen Las Galletas

Leider war der Wind zu schwach, um länger Segeln zu können. Daher mussten wir viele Stunden motoren, aber das monotone Geräusch des Diesels soll ja beruhigend auf gestresste Menschen wirken. 😉

Man sollte gut 10 Stunden rechnen, von Teneriffa nach Gran Canaria, wenn es schlechten Wind hat.

Adiós, Teide
So flach kann Atlantik auch sein…..
Angekommen im Hafen von Pasito Blanco, Gran Canaria … sehr schön, gepflegt, und tolle Häuschen in der umgebenden Siedlung

Um es kurz zu machen: wir lagen drei Tage im Hafen, weil der Skipper nicht raus wollte, angeblich 3m Welle, aber beim Küstenwandern sah man, dass es nicht mal Winstärke 4 war, keine Gischt auf kleinen Wellen.

Gran Canaria, Pasito Blanco, 26.12.2022, Sonnenaufgang. 1 Tag später tanzte in dieser Bucht der „Atlantik-Bär“.

Die einzige „Attraktion“ in diesen drei Tagen Hafenliegen war südöstlicher Schwell, der bei zwei Yachten aufgrund von Legerwall zum Totalverlust führte. Keiner verstand, warum sie nicht in den Hafen und an die Tankstelle gegangen sind, dort wäre Platz genug gewesen.

Mir tun die Eigner leid, ein Lebenstraum zerschmettert an den Felsen, warum sind sie nicht aus der Bucht raus? Wir werden es nicht erfahren.

Sollte ihr mal in Gran Canaria im Hafen sitzen kann ich folgendes empfehlen: von Pasito Blanco aus kann man wunderbar Richtung Westen auf den Felsen und auf einem Küstenpfad wandern. Der Skipper hat 3m Welle angekündigt, aber schaut Euch das Wasser an, da war nichts los. Maximal Windstärke 4, ideal für eine 15m Yacht.

Zerfetztes Zelt nach dem Sturm vom Vortag, Wildcamper
Atlantik flach, keine Welle, kaum Wind
Wer hält hier wen fest? Coole Wanderung mit tollen Eindrücken.

Irgendwann ging es dann am Donnerstag doch zurück nach Teneriffa, statt drei Meter Welle fuhren wir viele Stunden unter Motor. Keine Welle. Am Nachmittag kam dann Wind auf, und wir machten das erste Mal 7-8 Knoten Fahrt unter Segeln.

… es gab sogar ein paar Stunden Wind.. als wir im Dunst im Westen den Teide erblickten
Teide
Weihnachten, 29.12.22 in Teneriffa, Las Galletas

Markt am Freitag den 30.12.2022 in Las Galletas in der Marina

Fazit: mit einem anderen Skipper wäre das ein schöner Törn geworden, daher mein Tipp: der Inhaber eines SSS mag eine Prüfung bestanden haben, ob er aber segeln kann, ob er als Skipper eine Vorbildfunktion ausübt, das merkt ihr erst, wenn ihr an Bord seid. Ich rate Euch dringend, ein Treffen vorab vor einem Segeltörn zu organisieren und den Skipper zu checken. Unserer hat dieses Treffen oder einer Online Konferenz gar nicht erst angeboten. Ich bin mir sicher, ich weiß warum.

Fragt ihn einfach mal, wie er ein Ablegemanöver durchführt, und wie die Kommandos lauten. Unser Skipper wusst es nicht, „klar bei Vorleine“ kannt er z.B. nicht.

Wenn ihr für die Vorbereitung eines Törns oder zum Skipper Check weitere Tipps braucht, gebe ich die gerne. In 8 Jahren war es nun schon der zweite Skipper, den ich nicht für fähig halte, Yachten auf dem Atlantik zu führen. Atlantik ist nicht die Kieler Bucht. Und das sollte ein seriöser Reiseveranstalter wissen.

In meinem Fall würde ich diesen Reiseveranstalter nicht empfehlen, denn die Yacht „Cognac“ wurde in Teneriffa von einem lokalen Vercharterer gebucht, Alboran, und war in keinem guten Zustand, das laufende Gut war unbedienbar. Für die Bergung des Lattengroß musste man den Mast auf windigen Trittstrufen ca. 2m hochklettern, und das Groß von Hand runter ziehen, die Mastrutscher klemmten wie Keile. Die Automatikwesten waren uralt, hatten keinen Schrittgurt, die Lifeline war schlecht verlegt, das FErnglas Schrott, usw. Bei so einem „Kahn“ will keiner Segel bergen, geschweige denn auf den Atlantik hinaus segeln.

Ostern 22 Sonne & Meer in Kroatien

Wir starteten in die Saison 2022 an Ostern mit viel Sonne und meist guten Winden mit einer Dufour 430 Grand Large in der Marina in Punat auf Krk.

Kaum hatten wir am Sonntag früh nach der Einweisung und ein paar Übungen und „Über Bord Manövern“ vor der Marina von Punat den Kurs Richtung Mali Losinj aufgenommen, frischte der Wind dermaßen auf, dass eine Rückkehr nach Punat nicht mehr in Frage kam. Konstant über 30 Knoten Wind und in Böjen auch oft über 40 Knoten herrschte eine von „Respekten vor den Kräften der Natur bestimmte Spannung“ an Bord. Wir refften unsere Rollgenua auf Handtuchgröße, das Groß war geborgen und liefen ein paar Stunden Richtung Süden, bis an die Südspitze von Cres. Die achterlichen Wellen ließen sich gut steuern, doch dieser harte Einstieg war nicht ideal, Anzeichen von Seekrankheit bei 2 Mitseeglern waren die Folge.

Auslaufen in Punat nach den Übungen, Ostern kann es noch kalt sein 🙂

Als wir dann die bei nördlichen Winden extrem gut geschützte Bucht von Luka Jadriscica erreichten, hellte sich die Stimmung auf. Aufgrund der Nebensaison war der Steg leer und kostenlos, aber auch ohne Strom oder Wasser. Wir waren allein, unsere Bordküche und Köche zauberten – hmm lecker. Wir genossen die traumhafte Ruhe in der Nacht, den Sternenhimmel und die erste überstandene Mutprobe.

Entgegen den ursprünglichen Plänen entschlossen wir uns am Montag für eine sehr gemütliche Tour und gaben das Ziel Telascica Park auf.

Kurz vor der Einfahrt in den Telascica Nationalpark auf einem Törn 2017.

Am nächsten Tag ging es nach Ilovik, wie immer ein Genuß in der Nebensaison, wenn noch keine Touristen die kleine Insel bevölkern.

Dann ging es weiter in eine Bucht im Südwesten von Losinj, wo wir bei leichtem Schwell ankerten, das Wasser sich aber mehr und mehr beruhigte. Mit den mitgebrachten Neoprens machte das Schnorcheln richtig Spaß, obwohl das Wasser aufgrund des kalten Frühjahrs kaum 18 Grad hatte.

Profi
Mutige Nixen – aber nix ohne Neopren

Unsere Bordküche wurde kurzerhand durch den Aussengrill erweitert und es gab super leckere Zucchine und selbstgemachte Cevapcici und viele weitere Leckereien. Es folgte eine weitere traumhafte Nacht an Bug und Heckanker.

Leider hatte sich der Heckanker in einer Kette verfangen, sodass ich ihn am morgen auf ca. 5m freitauchen musste. Nach drei Anläufen war er frei und es ging weiter in den Hafen von Mali Losinj.

An dieser Stelle möchte ich aber eine Anmerkung machen: so schön Kroatien ist, aber die Geldmacherei in den Buchten mit Bojen an Betonblöcken, die in der Vorsaison noch unmarkiert sind, sind eine Frechheit. Ebenso die Gebühren in den Marinas in Kroatien. Im Gegensatz zum Preis hat sich in vielen Marinas im Sanitärbereich wenig bis nichts verbessert, das muss leider mal gesagt werden. Bei uns sagt man dazu „Gschmäckle“.

Ketten und Anker: Unsere Nachbarn hatten in dieser Nacht ein ähnliches Problem, nur war es bei Ihnen der Buganker. Sie konnten sich nicht helfen. Der Support aus Mali Losinj dürfte sehr teuer gewesen sein. Ja, so macht man Geld.

Früher war vieles besser: als ich 2016 das erste Mal in dieser Bucht war, gab es noch keine Betonblöcke. Es ist in den Buchten heute oftmals gar nicht mehr möglich, eine Stelle zu finden, in der sich der Anker nicht verfangen würde. Schade Kroatien. Nach vielen Jahren werde ich nun nicht mehr an der kroatischen Küstes segeln, es ist mir zu kompliziert geworden, im Sommer zu voll und das Abkassieren für „keine Leistung“ lasse ich mir nicht mehr gefallen.

Hafen in Mali Losinj

Von dort aus ging es wieder retour nach Punat, wir waren drei weitere Nächte in Buchten und genossen die Ruhe der Vorsaison. Bitte habt Verständnis, wenn ich nicht sage wo wir waren, sonst sind auch diese Buchten in Kürze kommerzialisiert.

Morgens um 8 Uhr
Unter Segeln vor Cres
Landausflug

Nach unserer Rückkunft in die Marina setzte prompt der Regen ein, wir hatten unheimlich Glück mit dem guten Wetter. Gut erholt und mit tollen Eindrücken traten wir die Rückreise an.

Regen in Punat

Traumhafte Südbretagne

2021 im August war es endlich soweit: Segeln in der Südbretagne, mit ordentlich Tide, Atlantikluft und -Feeling, rauher Küste, traumhaften Buchten, schönen Landausflügen, Menhieren und – trocken fallen.

Hierfür hatten wir uns einen Profi samt Yacht gebucht, Dominig auf seiner Rounez Vihan.

Mit dem TGV in Auray angekommen ging es von dort aus nach Trinité sur Mer auf unsere Yacht. Schon der Start aus dem Yachthafen war spektakulär, lagen dort doch Renn-Trimarane vom Feinsten, beeindruckend, was technisch alles möglich ist.

Enorme Masthöhen
Riesige Ausmaße.

Mit ordentlich Wind ging in Richtung Ile d’Hoedic, wo wir nicht an der voll belegten Tonne im Hafen festmachten, sondern das erste Mal gemütlich trocken fielen. Die Tonnen bieten zwar genügend Tiefe, aber ein ruhiger Schlaf ist dort kaum möglich, denn nebeneinander liegende Yachten erzeugen viele Geräusche.

Bei idealer Tide für unsere Reisepläne ging es nach dem Frühstück am nächsten Morgen bei frischem Wind und kühler Atlantikluft weiter nach Lorient.

Im Hafen mitten im Zentrum der Stadt fanden wir einen idealen Liegeplatz bei Hochwasser und inzwischen angenehmen Temperaturen. Aufgrund von verbesserter Corona Situation konnten wir am bretonischen Musikfestival teilnehmen, das wir fußläufig erreichten.

Zurück beim Boot mussten wir über 4 Meter zu unserer Yacht „absteigen“, und zum ersten Mal wurde einem bewusst, wie hoch die Tide auch in der Südbretagne noch ist.

Vorbei an U-Boot-Bunker und superschnellen Minis, Imocas und anderem „Renngefährt“ ging es wieder Richtung Süden zu einer traumhaften Bucht auf Belle Ille.

Danach weiter nach Sauzon, mit einem hervorragenden Bäcker in der Altstadt, für den sich das lange Anstehen in der Früh aber wirklich lohnt.

Von Sauzon aus ging es dann weiter in den Golf von Morbihan, mit beeindruckender Strömung bei der Einfahrt. Hier sollte man unbedingt mit der „richtigen“ Strömung Ein- oder Ausfahren und sich vorher mit der Tide und Route vertraut machen. Unser Skipper, Dominig, kannte das Revier hervorragend und gab die richtigen Steuertipps. Bei Strömungen von 6 bis 7 Knoten kommt es durchaus vor, dass man keine Ruderwirkung mehr hat, sondern vom Strom regelrecht mitgezogen wird. Ein Gefühl wie auf einem reissenden Fluss. Zudem ist dort viel Verkehr, viele Ausflugsboote und sogar Fähren. Sehr spannend – und sehr lehrreich.

Im Golf von Morbihan hatten wir dann einen einzigartig schönen Ankerplatz, das Wasser war deutlich wärmer als im „Atlantik“ und die Landausflüge sind sehr zu empfehlen, auch wenn im August natürlich viele Franzosen dort selbst Urlaub machen. Kein Wunder.

Danach ging es weiter zu unserer finalen Destination, Vannez, eine sehr sehenswerte Stadt. Tipp: der Einlauf in den Hafen ist nur zu bestimmten Zeiten möglich (Tide), liegt aber Mitten in der Stadt. Restaurants sind im August überlaufen, denn Vannez bietet für Touristen und Tagesausflügler eine ganze Menge an Attraktionen.

Wenn Sie Lust auf die Südbretagne bekommen haben, stehe ich als Skipper gerne für einen Törn zur Verfügung.

Automatikwesten & Lifelines

Die Wartung der Rettungswesten ist in der Winterzeit ein idealer Zeitpunkt, sich auch einmal die Lifelines anzusehen.

Wie hoch der Nutzen eines Overload Indicators ist, darüber kann man sich streiten. Ich persönlich finde so ein Modell eher schlecht, bleibt man doch beim Arbeiten ständig an dieser etwas dickeren Stelle mit dem Annäher hängen. Ich rate eher zu Modellen ohne OI, dafür aber die Lifelines lieber ein paar Jahre früher auszutauschen, wenn deutliche Gebrauchsspuren zu sehen sind.

Problematik mit Rettungswesten

Wir verlassen uns beim Chartern in der Regel darauf, dass die Vercharterer sich sorgfältig um die Rettungsmittel kümmern. Aber wer macht sich schon die Mühe, sich eine Lifeline, eine Rettungsweste und andere Rettungsmittel wirklich genau anzusehen? Meist wird nur durchgezählt.

Ich kann jedem nur dazu raten, sich diese 20 bis 30 Minuten zu nehmen, um seine Rettungsmittel sorgfältig zu checken. In einem Artikel in einer der letzten „Yacht“-Ausgaben wird ausführlich beschrieben, welche Nachteile Automatikwesten haben, selbst bei vermeintlich schonendem Einsatz. Sie brauchen Pflege!

Bei unserem letzten Chartertörn waren z. B. Rettungswesten ohne Schrittgurt an Bord. Im Ernstfall sichert dieser Schrittgurt den Verbleib der Weste am Körper. Wir haben uns kurzerhand mit Benseln eine Notlösung gemacht.

Mein Tipp an alle Segler, die öfter unterwegs sind oder ein höheres Sicherheitsbedürfnis haben: nehmt Eure eigenen Westen und Lifelines mit.

Zweiter Tipp: packt alle Rettungsmittel aus, auch die an der Rehling. Und wundert Euch nicht, wenn hunderte von Mücken den Rettungsring zum Brüten genutzt haben. 😉 Alles schon erlebt.

Venedig von Slovenien aus

Hier erscheint in Kürze eine Reisebericht über meinen Törn von Portoroz nach Venedig und wieder zurück.

Markusplatz und Dogenpalast
Überraschend flott, wenn man es kann…
Bestes Segelwetter auf der nördlichen Adria
Sunset vor Novigrad
Mitternacht bei Mond in der Bucht von Piran

Rund Rügen 2020

Dieses Jahr Anfang August machte ich einen rund Rügen Einhand-Törn auf meiner Sailart 20. 140sm in 5 Tagen bei allerfeinstem Segelwetter.


Mit dem Trailer ging es von Bayern aus bei ruhigem Verkehr die Nacht durch nach Greifswald. Vormittags wurde das Boot fertig gemacht und geslippt.

Kaffeepause morgens um 5:00

Tags darauf wurde im Greifswalder Bodden alles getestet, für die Fahrt rund Rügen.

idealer Wind für mehr Tuch

In vier Tages-Etappen ging es dann von Wieck (Greifswald) aus am ersten Tag nach Sassnitz.

Hafen Sassnitz recht voraus

Dann am zweiten Tag vorbei an den Kreidefelsen und Kap Arkona bis kurz vor den Beginn des Naturschutzgebietes zwischen Rügen und Hiddensee.

die berühmten Kreidefelsen

Nach einer kurzen Nacht vor Anker, bei Winden um 15 bis 20 Knoten hieß es um 3:30 Uhr Ankerlichten, um morgens kurz nach Acht in Stralsund die Brückenöffnung zu erreichen.

4:55 Uhr in der Fahrrinne

Zwischen Hiddensee und Rügen ging es in der Fahrrinne bis nach Stralsund, wo um 8:20 Uhr die Ziegelbrücke passiert wurde.

Am selben Tag ging es noch nach Puddemin, entlang an lieblichen Wiesen und Feldern, zu einem netten kleinen Hafen am Ende eines „Fjords“ auf Rügen.

Am letzten Tag ging es bei starken Winden wieder zurück nach Wieck, wo am Nachmittag noch einige Stunden zum Ankern und Baden bei bestem Sommerwetter zur Verfügung standen.

Gegen Abend wurde geslippt und die Rückreise nach Bayern angetreten.