Ein schwierige Woche – mit vielen Überraschungen
Nach der Anreise am 24.12.22 trafen wir uns bei der Yacht, problemlose Anreise, tolles Wetter bei der Ankuft in Las Galletas.
Für 20 Uhr hatte der Skipper ein Restaurant reserviert, fehlte noch die Verproviantierung. Also ab zum Supermarkt. Kleiner Tipp: versucht nicht an Heilig Abend ab 18 Uhr in Las Galletas ein Taxi zu finden. Und: fahrt nicht mit einem Skipper, der das nicht vorher organisiert hat. Was noch so alles schief ging auf diesem Törn könnte ein Lehrbuch füllen, über Skipper und wie sie nicht sein sollten. Ich werde aber weder den Namen des Veranstalters nennen, noch den des Skippers. Aber schlechter habe ich es noch nicht erlebt. Und es ging nicht nur mir so an Bord. Nun aber wieder zu den Details.
Beim Abendessen beschließen wir dem angekündigten schwierigen Wetter in Teneriffa zu entfliehen und statt Richtung La Gomera lieber Richtung Gran Canaria zu starten. Das bedeutet aber früh los, Weihnachten vor Sonnenaufgang ablegen, so kann Urlaub auch losgehen.
Leider war der Wind zu schwach, um länger Segeln zu können. Daher mussten wir viele Stunden motoren, aber das monotone Geräusch des Diesels soll ja beruhigend auf gestresste Menschen wirken. 😉
Man sollte gut 10 Stunden rechnen, von Teneriffa nach Gran Canaria, wenn es schlechten Wind hat.
Um es kurz zu machen: wir lagen drei Tage im Hafen, weil der Skipper nicht raus wollte, angeblich 3m Welle, aber beim Küstenwandern sah man, dass es nicht mal Winstärke 4 war, keine Gischt auf kleinen Wellen.
Die einzige „Attraktion“ in diesen drei Tagen Hafenliegen war südöstlicher Schwell, der bei zwei Yachten aufgrund von Legerwall zum Totalverlust führte. Keiner verstand, warum sie nicht in den Hafen und an die Tankstelle gegangen sind, dort wäre Platz genug gewesen.
Sollte ihr mal in Gran Canaria im Hafen sitzen kann ich folgendes empfehlen: von Pasito Blanco aus kann man wunderbar Richtung Westen auf den Felsen und auf einem Küstenpfad wandern. Der Skipper hat 3m Welle angekündigt, aber schaut Euch das Wasser an, da war nichts los. Maximal Windstärke 4, ideal für eine 15m Yacht.
Irgendwann ging es dann am Donnerstag doch zurück nach Teneriffa, statt drei Meter Welle fuhren wir viele Stunden unter Motor. Keine Welle. Am Nachmittag kam dann Wind auf, und wir machten das erste Mal 7-8 Knoten Fahrt unter Segeln.
Markt am Freitag den 30.12.2022 in Las Galletas in der Marina
Fazit: mit einem anderen Skipper wäre das ein schöner Törn geworden, daher mein Tipp: der Inhaber eines SSS mag eine Prüfung bestanden haben, ob er aber segeln kann, ob er als Skipper eine Vorbildfunktion ausübt, das merkt ihr erst, wenn ihr an Bord seid. Ich rate Euch dringend, ein Treffen vorab vor einem Segeltörn zu organisieren und den Skipper zu checken. Unserer hat dieses Treffen oder einer Online Konferenz gar nicht erst angeboten. Ich bin mir sicher, ich weiß warum.
Fragt ihn einfach mal, wie er ein Ablegemanöver durchführt, und wie die Kommandos lauten. Unser Skipper wusst es nicht, „klar bei Vorleine“ kannt er z.B. nicht.
Wenn ihr für die Vorbereitung eines Törns oder zum Skipper Check weitere Tipps braucht, gebe ich die gerne. In 8 Jahren war es nun schon der zweite Skipper, den ich nicht für fähig halte, Yachten auf dem Atlantik zu führen. Atlantik ist nicht die Kieler Bucht. Und das sollte ein seriöser Reiseveranstalter wissen.
In meinem Fall würde ich diesen Reiseveranstalter nicht empfehlen, denn die Yacht „Cognac“ wurde in Teneriffa von einem lokalen Vercharterer gebucht, Alboran, und war in keinem guten Zustand, das laufende Gut war unbedienbar. Für die Bergung des Lattengroß musste man den Mast auf windigen Trittstrufen ca. 2m hochklettern, und das Groß von Hand runter ziehen, die Mastrutscher klemmten wie Keile. Die Automatikwesten waren uralt, hatten keinen Schrittgurt, die Lifeline war schlecht verlegt, das FErnglas Schrott, usw. Bei so einem „Kahn“ will keiner Segel bergen, geschweige denn auf den Atlantik hinaus segeln.